Die Trans Thüringia oder die Unglaubliche

 

Nach einem besch... Saisonstart, den Hunden ging es gut,aber Uwe ist
für diese Saison aus dem Verkehr gezogen worden und meine Gesundheit
ließ auch zu wünschen übrig,entschieden wir nicht nach Schweden zu fahren
und dafür an der Trans Thüringia teilzunehmen.

Um die Hunde vorzubereiten fuhren wir Mitte Januar nach Siegmundsburg zum
Schneetraining.
Wir trainierten dort täglich zwischen 30 und 50 km ,die Trails waren super und die
Hunde mehr oder weniger gut drauf.
Fatso, Funky und Hestia alles Leader beim letztjährigen Femundloipet,litten noch
unter den Strapazen und waren nicht mehr bereit Alles zu geben. Um sie wieder
aufzubauen, plante ich ihre Läufe ganz genau.
Nach dem Schneetraining ,entschied ich nun wie und wer ,die Trans Thüringia
mitlaufen würde,dh. Das Team stand!
Lead: Hexe und Kati
Team: Frieda ,Hägar, Herkules,Hermes,Funky,Fletch,Iceman,Fatso
Wheel: Elroy und Ragnar
Hestia nahm ich aus dem Team, sie ist halt Uwes Hund und macht für mich ,
NICHTS! Was kein Problem ist,im nächsten Jahr wird sie wieder SPASS haben.
Mit ihrem geliebten Uwe! Ein weiteres Problem war,das sich einige Hunde von
einem Durchfall, noch nicht richtig erholt hatten,sie waren sehr dünn.
Aber ich war guter Dinge,diese Probleme zu lösen zukönnen.
DER SPASS BEGINNT!


1.Tag pünktlich kommen wir in Altenfeld an ,uns wird ein schöner Platz zuge-
wiesen. Wir richten uns erst einmal ein. Die Hunde sind aufgeregt und freuen sich,
sie wollen gleich los.Die Nachbarteams finden sie sehr interressant und sie
versuchen Kontakt aufzunehmen. Wenn doch die blöden Ketten nicht wären.
Nachdem wir sie versorgt haben, schauen Uwe und ich uns auf dem Platz um.
Wir treffen alte Bekannte und Freunde und die Stimmung ist super.
Abends gingen wir dann zum Mushertreffen.
Günther Reinhard und Wolfgang Wolf begrüßten alle Teilnehmer .
Die Stimmung war sehr gut, alle waren gut gelaunt und wir hatten viel Spass.
Ganz wichtig, an diesem Abend war auch das Essen sehr gut,ich betone dies
ganz besonders, da es so nicht blieb.
Dann zogen wir in Grüppchen zurück zum Stakeout Platz.Versorgten die Hunde
und schliefen sehr gut .


2.Tag Früh standen wir an diesem Tag auf, versorgten die Hunde und uns.
Mein Start war für Mittags geplant ,also hatten wir viel Zeit uns umzuschauen.
Wir sahen uns die Starts der anderen Klassen an und bepackten den Schlitten.
Beim Wiegen des Schlittens fehlten uns 10kg, also bugsierte Uwe mir noch einen
Sack Futter (15 kg) hinein und nun hatte ich zwar Übergewicht (der Schlitten)
aber egal.
Endlich kamen wir an die Reihe. Mit 10 Hunden ging es los! Ich war happy,die
Hunde auch! Endlich wieder eine neue Strecke , den Hunde schien es richtig
Spass zu machen.
Vor meinen Start erzählte Helmut Delling, seine Frau Heidi sei bei einer Brücke
gestürzt und hätte ihr Team verloren, er machte sich Sorgen,verständlicher
Weise.
Nach einigen Kilometern kam auch ich an die Stelle und ich muss sagen
Gott sei Dank war ich nur mit 10 Hunden unterwegs.
Ich komme gut über die Brücke und um die Kurve, aber plötzlich springt mein
Schlitten hoch.Meine Kufen haben keinen Bodenkontakt ,denn unter dem Schlitten
befindet sich ein großer Eisbrocken,nur mit Mühen bekomme ich ihn weg.
Dann geht es auf Schleifen weiter bergauf. Die Hunde laufen toll,es macht nur
Spass .Der erste Teil geht durch ein Waldstück ,dann über freie Flächen,
dann Kilometerlang neben einer Strasse,dort gibt es auch noch Head on Passing
Auf diesem Stück überhole ich viele Teams und von vorn kommen immer wieder
Teams die auf dem Rückweg sind, das bedeutet ständiges Zickzack fahren,
ich habe das Gefühl hier trifft sich ALLES!
Vor mir fährt Rüdiger Rink mit seinem Offenen Gespann meine Hunde dicht
hinter ihm, läßt er mich nicht vorbei. Ich bleibe dicht hinter ihm und hofffe auf eine
gute Stelle zum Überholen.Der Trail biegt plötzlich links ab ,weg von der Strasse
Rüdiger biegt kurz vor mir ein ,ich dahinter, auf einmal springen meine Hunde
rechts in den Tiefschnee und ziehen an Rüdigers Hunden vorbei. Was heißt
Tiefschnee, der ganze Teil bestand nur daraus , nichts war befestigt und seine
Hunde hatten sich wohl erschreckt und sind einfach stehen geblieben.Um
sie nicht zu verletzen wuchte ich meinen Schlitten auf die rechte Kufe und ziehe
vorbei.Vor Schreck hatte ich die Luft angehalten ,wollte gerade aufatmen als ich
vor mir das nächste Teilstück sehe.Also weiter Luftanhalten und durch.
Es geht in Schlangenlinien auf einem schmalen Weg bergab,dann über einen
schmalen Steg ein Stück bergauf und dann mit einem riesen Satz über eine
Schneewächte links auf einen breiten befestigten Weg.Der Sprung auf den
Weg presst mir die angehaltene Luft aus den Lungen, ich kann wieder atmen.
Und schreie durch den Wald "Ich Liebe Euch".
Dieses Stück fuhr ich täglich" like a Norwegian"d.h. auf der Bremse!
Norweger benutzen nie die Matte sondern bremsen alle Trails kaputt,dafür
hassen wir sie sonst,aber hier brachte meine Matte nichts und so musste die
Bremse ran!
Dann ging der Trail weiter im Wald bis zur Strasse ,dann zurück in ein Wald-
stück,dann kommt man aus dem Wald und fährt auf einem Kamm oberhalb
eines Ortes ,dann nach links einen steilen Berg hinauf an dem späteren Biwak-
platz vorbei durch den Wald und dann über eine Wiese zurück zum Ziel.
Es hat uns viel Spass gemacht den Trail zufahren.Den Hunden ging es gut.
Wir hatten jedenfalls viel Spass!
Heidi hatte Glück im Unglück, ihren Hunden ist nichts passiert und sie hatte aus-
ser einem blauen Fleck am Gesäß, vom Schneeanker,keine weiteren Blessuren.
Ich denke für alle Teilnehmer war es ein schöner Tag.
Am Abend ging es dann wieder zum Musherabend.Die Stimmung war gut.
Dafür das Essen nicht. Nur den Reis hab ich genossen ,von den anderen Sachen
hielt ich Abstand.Die meisten anderen liessen es sich schmecken.
Als am Abend die Startlisten für den nächsten Tag verteilt wurden,stellte ich fest.
- wir waren die zweitbeste Zeit in unserer Klasse gelaufen.


3.Tag Uwe ging es morgens ,nicht sehr gut ,Übelkeit und Bauchschmerzen.
waren der Grund.An diesem Tag begann der große Lauf auf die Dixie Klos.
Ich war froh am Abend vorher aufs Essen verzichtet zu haben.
Uwe war an diesem Tag oft unterwegs und er sah erschreckend aus .Aus Lauter
Mitgefühl dachte ich einpaarmal es finge bei mir auch an, aber falscher Alarm.
Mir ging es gut, so startete ich das zweite Mal die Strecke rund um Altenfeld.
Diesmal konnte ich mir die Strecke viel besser anschauen und genoss auch dies-
en Lauf.Nichts besonderes widerfuhr mir und den Hunden und wir legten einen
guten Lauf ab.
Abends beim Mushertreffen wurde über das Essen spekuliert,vielen ging es sicht
bar schlecht . Lustig fand ich das es Sauerkraut gab, also wenn noch was drin
war, dann sicher nichts mehr.Ich nahm nur Kartoffeln, ganz viel Senf und etwas
was wohl Fleisch war , aber ich spekulierte am Tisch , nicht für den menschlichen
Genuss bestimmt. Mit den stumpfen Messer sezierten alle mal ein bisschen an
meinem Fleisch herum.Ich liess es auf dem Teller liegen und nachdem Essen
zogen wir hungrig zum Stakeout Platz zurück.Uwe weckte ich nachts Knäcke-
brot kauend. Nachts träumte ich von riesigen Tellern mit Unmengen an NUDELN!
Ich hab noch nie soviel Geld für Essen bezahlt, um hungrig oder krank zusein.
Bei 10 Euro pro Tag und Person hatten wir deutlich mehr erwartet.
Da hat wohl wer auf Kosten der Rennteilnehmer einen Reibach gemacht!
Wir freuten uns schon alle auf Neustadt, da sollte das Essen besser sein! Ja so-
was wird plötzlich zum zentralen Punkt, das Essen! Nicht der Trail ,der Platz,die
Schneeverhältnisse, nein DAS ESSEN und wo ist das KLO waren die wichtigsten
Dinge , die uns bewegten.


4. Tag Nach einer unruhigen Nacht für Uwe, mich störte nichts ich schlief fest
und träumte von italienischen Genüssen.
Begann der dritte Lauf der TT. Da wir am Nachmittag nach Neustadt umsetzen
sollten,starteten wir in umgekehrter Reihenfolge ,dh. die langsamsten Teilnehmer
zuerst.In der Zeit meines Laufes begann Uwe schon mit den Vorbereitungen für
das Umsetzen.Der Lauf war supi und meine Stimmung vor Vorfreude auf gutes
Essen , ziemlich gut wenn nicht sogar ein wenig manisch.
Die Hunde fanden den dritten Lauf nicht mehr so spannend um ihre Lust auf dem
Trail zusteigern, versuchten sie mich an jedem abzweigenden Weg zu überreden.
WIE WÄRE ES MIT DEM? Ich fand es lustig und versprach ihnen:
MORGEN MÄDELS UND JUNGS ; DA GIBT ES EINEN NEUEN TRAIL!
VERSPROCHEN!
Nach dem Lauf begann der große Umzug , ohne viele Probleme zog das Teil-
nehmerfeld nach Neustadt um. Jeder richtete sich auf dem Stakeoutgelände
neu ein.Wir versorgten unsere Hunde und gingen dann mit Duschzeug be-
waffnet in den Ort.Auf der Damendusche war ein richtiges Gedränge,ich denke
wir hatten unseren Spass. Dann kamen wir alle gut riechend ins Hotel und
stürzten uns wie eine ausgehungerte Meute Wölfe aufs Buffet.
Vorm Duschen hätten wir auch so gerochen!
Das Essen war vom Feinsten, alle waren glücklich, manchen hörten man ängstlich
fragen: GIBT ES NOCH NACHSCHLAG?
Also ganz ehrlich ,wir sind seit 1985 dabei , aber so etwas hab ich noch nie erlebt.
Alles Denken blieb beim Essen hängen, alles andere wurde unwichtig.
Alle gingen an diesem Abend zufrieden auf den Stakout zurück.


5.Tag Für heute waren 48 km vorgesehen, die Hunde waren super drauf.
Sie schienen sich tierisch auf den neuen Trail zufreuen, ganz ehrlich ich auch.
Auch ich neige dazu schnell gelangweilt zusein.
Also freuten wir uns alle ganz doll! So gingen wir an den Start, tobend und grölend
was Uwe den gutgemeinten Rat eines Musherprofis einbrachte : An der Disziplin
müssten wir noch arbeiten! Ach SCH...... Drauf.
Jedenfalls teilten meine Hunde der ganzen grossen Welt mit, das wir kommen!
So fuhren wir ab-es hatte viel Neuschnee in den letzten Tagen gegeben,dies
machte sich schnell bemerkbar.Meine kleinen Rennmäuse Hexe und Kati waren
leicht genug , aber die schwereren Jung hatten an vielen Stellen doch so einige
Probleme.Stolpernd folgten sie den leichten Hündinnen und um sie nicht zu ver-
letzen,nahm ich die Geschwindigkeit raus. Also stand ich die meiste Zeit auf der
Matte .Nach 32km geht es über eine Strasse und dann verläuft der Trail, auf dem
Trainingstrail vom Neujahr. Dort wird der Trail fester,also nehm ich die Matte hoch
und lass die Hunde laufen.Ich entspanne mich und geniesse die Fahrt.
Von diesem festen Weg biegt nach vielen Kilometern der Trail links ab , es
läuft gut und so fahre ich ohne Matte um die Kurve.Der Schock ist gross , als
ich um die Kurve komme ,sehe ich wie Fletch auf dem Rücken liegend ,am
Halsband hinterhergeschliffen wird. Ich versuche zu halten und zu ankern,der
Schnee ist hier weich und tief und so dauert es einen Moment.
Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor!
Fletch liegt bewusstlos im Schnee und ich renne nach vorn, da sieht er mich an.
Er wirkt verduzt und scheint zufragen WAS IST PASSIERT?
Ich beruhige mich ein wenig, er springt auf und stürzt sich ins Geschirr und schreit
nach mehr.Alle fangen an in die Geschirre zu springen und ich beeile mich zum
Schlitten zu kommen ,denn wie gut der Anker in diesem losen Schnee hält
kann ich nur ahnen.Dann geht es weiter , vorsichtshalber wieder mit Matte und ich
obendrauf.Bei Fletch scheint wirklich alles ok, also entspann ich mich und fahre
das Team easy weiter!
Auch auf diesem Trail gibt es eine Stelle mit Head on Passing,wie soll es auch
anders sein.Nur wäre es gut solche Stellen zu markieren.Nicht mit einem gelben
Schild, sondern mit einer besonderen Kennzeichnung. Wäre es geschehen
hätte ich mein nächstes Erlebnis nicht gehabt!
Auf dem Hinweg fährt man kurz aber steil bergauf, die Teams bergab haben Vor-
fahrt.So dürfte es keine Probeme geben, denkt man!
Noch vor dieser Stelle hab ich meine Hunde gesnackt, so laufen sie wieder hoch
motiviert.Ich bin auf dem Rückweg, die Hunde laufen ziemlich schnell über die
Kuppe.Dann folge ich auf dem Schlitten. Ich komm über die Kuppe und kann es
kaum glauben.Das Samojedenteam steht quer über dem Hohlweg und blockiert
alles.Meine Hunde konnten nicht ausweichen und sind unter der Tugline durch.
Ich halte so schnell wie ich kann und versuche zu ankern,überall ist viel Schnee
nur hier nicht , auf gefrorenen Boden liegen ungefähr 3cm Schnee.
Ich trau mich nicht vom Schlitten, denn wenn sich meine losreissen , sind sie weg!
Ein zehner Team allein im Wald- mein Alptraum!
Meine Rucken immer weiter vor , ich rufe dem anderen Musher zu er möge seine
Hunde über meine heben,aber was macht er!Ich kann nicht glauben was ich da
sehe.
Er stellt seinen bepackten Schlitten auf den Rücken meiner Wheeler , die natürlich
versuchen von dort weg zukommen.Ich brülle ihn an aber nichts hilft , plötzlich
laufen seine Hunde los um mitzukommen springt er auf seinen Schlitten und das
bedeutet auf Elroy und Ragnar, die unter dem Gewicht in die Knie gezwungen
werden.Ich bin Fassungslos! Auch jetzt noch!
In diesem Moment war ich am Ende- wusste nicht was ich machen sollte, am Lieb
sten geheult. Na nahe dran war ich jedenfalls.
Ich zog mit den Hunden weiter und wollte nur noch zurück.
Nach dieser Episode fing auch noch Fletch an unrund zulaufen.
Ich war froh im Ziel anzukommen, Uwe zusehen und mich bei ihm auszuheulen!
So war der vierte Lauf für mich der beschissene Lauf.So wird er in der Erinnerung
bleiben.Ich weiß nicht warum der Musher so am Berg stand,wusste er von dem
Gegenverkehr oder hatte er Probleme. Keine Ahnung , aber warum muss man
den ganzen Weg blockieren?Und hätte er auch den Schlitten auf seine Hunde
geparkt oder waren ihm die fremden Hunde egal?
Jedenfalls hatte Uwe einiges zutun mich zu überzeugen weiter zumachen,vor
allem nachdem Fletch abends nur noch auf drei Beinen lief und starke Schmerzen
in der Schulter hatte.Ab dann wollte ich eigentlich nur nach Hause.
An diesem Abend beim Mushertreffen musste ich mich schon ganz schön zu-
sammen reissen, denn als ich diesen "MUSHER" sah , kochte alles wieder hoch.
Da Elroy und Ragnar nicht verletzt waren,wollte ich kein Theater machen.
Sein Glück! Hätten die beiden etwas abbekommen, hätte ich anders reagiert.
Wir gingen früh zurück zu den Hunden, versorgten alle und ganz besonders mein
en Fletch.Traumeel und Einreibung hatten keine Wirkung gezeigt,er hatte immer
noch starke Schmerzen.Für den nächsten Tag war die 68km Strecke ins Biwack
geplant und Uwe versprach mir , Fletch der Ärztin zuzeigen.
Schlecht gelaunt ging ich ins Bett und so schlief ich auch, schlecht war oft wach
und grübelte darüber warum man sich und seinen Hunden sowas antut.


6.Tag Immer noch schlecht gelaunt stand ich früh auf.Fletch Zustand war
gleichbleibend schlecht, er wollte nicht mal aus der Box.
Uwe half mir den Schlitten für das Biwack zupacken, allein konnte ich ihn kaum
bewegen,um ihn auf die kleine Anhöhe zuschaffen ,wo ich die Hunde anspannen
wollte , ging ohne Uwe garnichts.
Uwe und ich hatten lange diskutiert,aber ich wollte nur mit 8 Hunden fahren.
Es hatte Neuschnee gegeben und der Trail würde schwerer werden,aber meine
Angst noch ein Hund könnte sich verletzen hielt mich davon ab mehr Hunde ein-
zuspannen.Alsö ging ich mit 8 Hunde an den Start,sie waren alle gut drauf.
Der Trail war wirklich tiefer und schwerer, meine Süßen arbeiteten sehr gut.
Ich hielt sie zurück , war selbst verkrampft und hab aber auch wirklich nichts ge-
nossen.
Das Wetter meinte es nicht wirklich gut mit uns, es passte eigentlich sehr gut
zu meiner Grundstimmung.
In Neustadt war es sehr kalt und windig ,im Wald warm ,auf den freien Flächen in
Richtung Altenfeld windig mit Schneematsch, Graupel und Niesel, also das
komplette deutsche Winterprogramm.
Im Biwack kamen wir alle schon durchnässt an,wir hatten Kleidung zum Wechseln
aber was sollen die Hunde machen. Als erstes versorgte ich meine jedenfalls mit
den Hundemäntel. Zwar fragte ich mich ob und wie gut diese Idee ist.
Aber es funktionierte, sie wurden zwar nicht trocken aber sie blieben warm,wenn
man die Hand unter die Mäntel legte merkte man wie warm die Hunde waren
und auch bis zum Heimweg blieben.
Ebenfalls behielten meine ihre Geschirre an, sie waren zwar nass aber würden so
nicht einfrieren. Gott sei Dank! Kennen sie dies von Schwedentouren und haben
noch nie irgendetwas kaputt gemacht.
Ein HOCH auf unsere Dsziplin!
Damit die Hunde nicht auf dem nassen Schnee liegen müssen,hab ich es ge-
wagt ein ganze Bündel Heu ( so ein kleines hab ich noch nie gesehen)
an meine Hunde zuverteilen.Die freuten sich natürlich und rieben sich das nasse
Fell trocken.Dies liess den Rennleiter platzen ,Wolfgang kam angerannt und
hielt mir lautstark einen Vortrag über meinen Egoismus.Und wie meine Hunde
mit diesem kostbaren Gut umgehen würden kein Wunder das 20 Ballen dann
nicht reichen würde usw.
Meine Einwände schien er nicht zuhören. Zum Schluss schrie er nur ich sollte
Georg was abgeben und weg war er.
Später sah ich ihn wie er noch weiteres Heu ranfuhr.Oh wie NETT!
Da denke ich doch wehmütig an das Femund dort hat es nicht geregnet und
gestürmt und trotzdem durfte man seine Hunde sogar mit Stroh zudecken.
Ausserdem gab es genug für alle ,selbst das Schlusslicht bekam etwas ab.
Wusste nicht wie knauserig die Deutschen sind.
Jedenfalls verbuchte ich auch dies zu Erfahrungen.Die Rennleitung erschien mir
meist als sehr gestresst ,jedenfalls zwei Personen stachen hervor.
Ob es an persönlichen Dingen lag will und kann ich nicht sagen. Meine Musher-
kollegen erklärten mir ,so würde das bei der TT immer laufen, vor allem
müsse man sich an den Bundeswehrton gewöhnen, für die männlichen Musher
scheinbar kein Problem , aber für mich als Frau ohne Wehrdiensterfahrung
wirkte dieser Ton doch eher abstossend.
Ich frage mich , ob man nicht doch freundlicher miteinander umgehen kann.
In der engen aber warmen Albert Schweizer Hütte hielten sich alle auf und
warteten auf das Musheressen.
Auch dies konnte die Rennleitung nicht verstehen,ich war gerade bei meinen
Hunden auf dem Platz.
So hörte ich jedes Wort was über den Platz geschrien wurde.
Ich will mich nicht dazu äußern, nur natürlich hatten wir alle Hunger!
Die Hunde waren schon alle versorgt , waren satt und ruhten sich aus.
Nur wir egoistischen Musher waren noch nicht zufrieden!Wie undankbar!
Irgendwann kam auch das Essen, also alle halbbekleidet ,draussen an der Futter-
ausgabe anstehen und unglaublich wir bekamen eine große Kelle Nudeln und
eine Kelle Gulasch-ich hatte drei kleine Stücke Fleisch abbekommen-
eine Scheibe Gurke ein achtel Stück Tomate , ein Apfel und ein abgepacktes
Stück Kuchen.Für dieses Mahl hab ich einen Rekord im Schnellessen aufgestellt!
Wir alle waren reif für das Guiness Buch der Rekorde.Nachschlag?Natürlich nicht!
Am nächsten Tag hörte ich das auch die Helfer so ein Mahl bekommen hatten
nur wieviel Kalorien hatten sie beim Warten verbraucht?
Die Hunde im Nassen liegen zulassen, liess mir keine Ruhe.
Ich beneidete die Musher ,die auf Tour umgemeldet hatten um dem Biwack
aus dem Weg zugehen. Ich bemitleidete meine Hunde ,wie sie da so lagen.
Nass von oben und unten ,harrten sie aus nur um mir zugefallen.
Ich bin mir sicher kein einziger Hund käme auf so eine dämliche Idee!
Ich liess meine Musherkollegen in der Albert Schweizer Hütte zurück und ging
schon vor 21 Uhr ins Zelt. Nicht das ich müde war, aber mein schlechtes Gewis-
sen, liess mich in der Hütte nicht ruhen.
Ich hatte nur ein Zweimannzelt mit und überlegte wen ich über nacht mit hinein
nehmen soll.
Ich entschied , meine beiden Superleader Hexe und Kati, sie hatten einen Super-
job gemacht und sollten dafür auch trocken und warm schlafen dürfen.
Ausserdem war Kati belegt worden,ob sie aufgenommen hatte wusste ich zwar
nicht, aber wenn würde es ihr gut tun.
Also machte ich die beiden Süßen vom Stakeout und ging zum Zelt,die wussten
gleich bescheid, es konnte ihnen nicht schnell genug gehen.Sie stürmten das Zelt
und nahmen gleich alles in Beschlag. Es dauerte ein bisschen bis ich für jede ein-
en schönen warmen Schlafplatz gezaubert hatte.
Kati erhielt meinen trockenen Mantel und war begeistert.Sie rollte sich gleich ein
und wollte nicht mehr gestört werden.
Mit Hexe verhielt es sich doch ein wenig anders , sie meinte der grosse Mantel
ist zu klein für Kati und sich ,deshalb würde der Schlafsack der einzige Platz
für sie sein.
Mit aller Raffinesse versuchte sie zu mir in den Sack zukommen, es dauerte
einige Zeit bis ich ihr unmissverständlich klarmachen konnte ,hier schlafe ich.
Sie hob ich auf die grosse Kapuze meines Mantel und dort schlief sie dann auch
gemütlich eingerollt,die ganze Nacht.
Die Rüden liessen sich von dem schlechten Wetter nicht beirren und schliefen
zusammengerollt, im nassen .
Nur mein neun Jahre alter Elroy , fand dies alles nicht so lustig .
Jammernd stand er vor meinem Zelteingang,also liess ich mich erweichen.
Ich denke manch ein Musherkollege hat es mir gedankt.
So holte ich auch Elroy ins Zelt. Der Mantel war belegt, er schaute sich um
als wolle er sagen und was ist mit mir und platsch lag er auf meinem Schlafsack.
Wieder musste ich einem meiner Hunde klarmachen,manche Dinge gehören nur
dem Boss!
Da ich doch derjenige bin,bestand ich auf den Sack,toll ich setzte mich durch,
dafür setzte Elroy sich bei der Isomatte durch!
Morgens lag er ausgestreckt auf der warmen Isomatte und ich daneben .
Wisst ihr eigentlich wie hart Schnee ist?


7.Tag Ich quälte mich aus dem Zelt, mir wurde schnell klar,den Hunden geht
es besser als mir.
Die vielen Sorgen die ich mir gemacht hatten, waren unnötig gewesen.
Alle waren gut drauf ,besonders die die Nacht im Zelt verbracht hatten.
Aber auch die anderen schienen glücklich und zufrieden.
Sie fraßen alle gut und nachdem sie versorgt waren ging ich frühstücken.
Das Frühstück war gut und billig! Für zwei Euro -ein Pott Kaffee,zwei Brötchen
mit Butter und Marmelade.
Ich war begeistert!
Für diesen Tag waren nur lockere 22km geplant, ich freute mich darauf.
Mittags ging es dann endlich nach Hause!
Ich liess die Hunde einfach laufen und sie liefen gut.
Alle erzählten dies im nachhinein und waren darüber sehr froh.
Das Wetter zeigte sich wieder von seiner unfreundlichsten Seite, im Wald war
es angenehm, aber auf den freien Flächen tobte ein ausgewachsener Schnee-
und Graupelsturm.
Die Sicht war gleich NULL,ich pulte beim Fahren meine Brille aus der Jacken-
tasche,sie beschlug aber sofort und der Graupel und Schnee gefror bei dem
Kontakt der Gläser. Also Brille ab und mit zugekniffenen Augen weiter.
Ich weiß nicht ob nur ich so starke Probleme bei solchen Wetterverhältnisse habe,
aber ich denke nicht denn alle sind richtig gefahren und nur ich hab mich verfahren.
Ich hab im Gestöber ein rotes Schild übersehen und bin immer schön geradeaus
gefahren. Das mir etliche Musherkollegen entgegenkamen, für mich bei der TT
das natürlichste der Welt,denn täglich gab es Head on Passing,warum sollte
es heute anders sein.Also genoss ich die Fahrt , grüßte alle Teams und fuhr so
vor mich hin. Kein Weg ging ab und der Streckenverlauf war super, immer stetig
Bergab!
Fast am Ende traf ich auf Michael Oeser und er machte mir klar, Elke du bist
verkehrt! Na Toll, also wenden, was den Hunden nicht gefiel und zurück um das
rote Schild zusuchen.Dies alles dauerte seine Zeit da die Hunde den Trail ok.
fanden.
Dann den ganzen Berg hoch, an dem Übergang von freier Fläche und Wald fand
ich das Schild, also wieder wenden, dies ging nun deutlich leichter und dann dem
Trail folgen.
Wir fuhren nun richtig und ich entspannte mich wieder,hier im Wald war von dem
Sturm nichts zu spüren.
Nach einiger Zeit kamen wir wieder an die Stelle, wo wir gewendet hatten, die
Hunde sahen sich zu mir immer um, ich glaube sie dachten wir müssen bestimmt
zurück.
Naja so fuhren wir das zweite Mal den Berg hinauf und dann auf die Wiese.
Meine Augen schmerzten so stark,also hielt ich mir die Augen mit einer Hand zu
und bat meine Hunde mich nach Hause zubringen. Was sie auch taten!
Wie Hunde bei so einem Sturm sehen können , bleibt mir schleierhaft.
Endlich im Ziel , keine Ahnung wie ,bin ich sehr froh Uwe zu sehen.
Nur aus Spass, liess ich den Schlitten wiegen, stolze 68kg haben wir durch den
Türinger Wald gewuchtet.
Das Wetter war so schlecht,dass die Hunde sofort nach dem Ausspannen nicht
wie sonst an die Ketten zum Erholen gebracht wurden sondern direkt in die Boxen.
Da sie noch nass vom gestrigen Tag waren hatte ich Angst sie würden zu schnell
auskühlen. Jeder in der warmen Box bekam dann erst einmal seinen wohlver-
dienten Snack.
Und ich eine heisse Tasse frischen Kaffee! Den mein Super-Doghandler schon
für mich fertig hatte.
Was hätte ich ohne dich gemacht?
Dann berichtete Uwe mir die wichtigsten Neuigkeiten, Fletch gehe es etwas
besser und die Ärztin meint es wäre ein Muskelfaserriss,sehr schmerzhaft und
langsam heilend , aber doch eine gute Nachricht.
Der arme Uwe musste sich dann die ganze Geschichte erzählen lassen.
Er war sehr geduldig, vielen Dank für deine Nerven.
Nachdem alles versorgt war begann das Umsetzen nach Masserberg.
Dies funktionierte trotz des vielen Neuschnees ohne Probleme.Wir liessen
unsere Schneeketten gleich aufgezogen,denn Neustadt schaffte es nicht mit
dem Schneeräumen hinterherzukommen.
Das ganze Land versank im Schnee!
Abends dann wieder Treffen, durch einen Hintereingang ging es in ein Hotel.
Haben wir solche Behandlung wirklich nötig?
Tja ,niemanden scheint es zu Jucken! Wir stürzen uns aufs Essen!Ich nehme so-
gar die Vorsuppe,ess ich sonst nie, aber der Hunger treibt es rein!
Man munkelt es wäre eine Pilzrahmsuppe, kann sein,sie könnte nur heisser sein.
Als Hauptgang gibt es Schnitzel mit Pommes und ein riesiges Salatbuffet,dies
verkürzt mir die Zeit bis mein Schnitzel kommt.
Unter Schnitzel versteht der Deutsche eigentlich was anderes , nicht irgendein
Pressfleisch,aber die Pommes sind reichlich und sehr salzig,was mir guttut.
Auch hier kein Nachschlag ,nicht mal die Suppe wird aufgefüllt.Nachtisch,nein
wieso.
Die Rennleitung berichtet über die vergangenen Tage und man ist sehr stolz
auf sich. Ich halte mich zurück und denke mir meinen Teil.
Ich will mir nicht den Abend verderben.
Der Rennleiter erklärt, die 50km Trail stehen nicht, da es soviel geschneit hat
werden sicher nur die 30km für den nächsten Tag vorbereitet sein.
Nach vielen Hin und Her und vielleicht und wahrscheinlich,entscheidet Wolfgang
Wolf, wir fahren morgen nur 30km!
Na gut! Soll mir recht sein.
Wir bleiben nicht mehr lange,denn ich freue mich zum ersten Mal auf meine Prit-
sche im Auto.
In dieser Nacht schlafe ich so gut wie seit langem nicht mehr!
Morgens will ich garnicht hoch, Uwe fängt schon mal allein die Hunde rauszulas-
sen.Ich kann es kaum glauben ,wie die Zeit vergeht.Die Nacht war zu kurz.


8.Tag Den Hunden geht es gut ,nur Iceman geht es wie mir,bitte lass mich
in der Box scheinen seine Augen zusagen.Nur wiederwillig steht er doch auf.
MEIN HUND!
Ihr Frühstück nehmen alle gern, nur Icy nicht er sieht mich bettelnd an ,lass mich
ins Auto,BITTE!
Desto näher der Start rückt desto munterer wird auch er und so entscheide ich
Fatso und Iceman kommen mit! Es ist ja nur eine kurze Strecke ,nur ein FUNRUN!
30km ,so kurz und dann nur mit einem 50kg schweren Schlitten,das ist Spass
pur!
Dazu muss ich kurz berichten, wir waren um Neujahr in Neustadt zum Trainieren
von dort hatten sich die Hunde einen heftigen Durchfall mitgebracht.
Wir hatten den Durchfall ziemlich schnell in den Griff bekommen , aber einzelne
Hunde hatten sehr viel Gewicht verloren,darunter fielen auch Fatso und Iceman.
Iceman lief trotzdem die ganze Zeit gut,musste aber regelmäßig Snacks bekom-
men. Was ja eigentlich kein Problem darstellte,bei Strecken über zwei Stunden
hatte ich immer genügend dabei.
Bei Fatso kam noch der Läufigkeitenstress dazu, beim Beginn der TT sah er wie
ein Gerippe aus.
Ich hatte ihn nur beim dritten Lauf über 35km eingesetzt und er schien sich endlich
erholt zu haben.
Also dachte ich es wäre kein Problem mit diesen beiden Hunden zu starten.
Ich war wieder guter Dinge und freute mich auf einen schnellen und kurzen Lauf!
All dies besprach ich mit Uwe und er teilte meine Meinung.
Also fuhr ich zum Start .Dort wurde ich von der Sprecherin vorgestellt.Sie er-
klärte den Zuschauern alles mögliche unter anderem auch. Die Strecke die wir
heute absolvieren müssen,beträgt 30km.
Dann kam mein Start, in einer scharfen Linkskurve hinaus auf die Strecke.
Ich winkte noch allen zu und fuhr dann durch den schönen Winterwald.
Ich war so glücklich,meine Hunde liefen super und ich machte ihnen klar , es wird
nur ein kurzer Lauf.
Dies haben sie gelernt, wenn ich gleich ein Liedchen singe geht es weit und ich
will dass sie vernünftig laufen, aber rufe ich ihnen zu wie toll sie sind,geht es kurz
und schnell.
Also rief ich ihnen zu ,ihr seit super und sie rasten über die Strecke.
Sehr schnell überholte ich Rüdiger,dessen Hunde ich auch noch aufforderte
schneller zu laufen,ich lockte sie hinter mir her.
Kurze Zeit hielten sie mit ,Rüdiger half ihnen so gut er konnte,dann fielen sie zur-
ück.Ich fuhr weiter beschwingt von dem Genuss Hunde zufahren!
Das ist es was einen süchtig macht! Das ist wovon ich nicht mehr lassen kann.
Dann kam ich an eine Stelle mit zwei Schildern,blaues mit dem Vermerk Wertung
und rechts ein rotes mit dem Vermerk Tour.
Also weiter geradeaus, ich versprach den Hunden es ist nicht mehr weit usw.
Was für ein Quatsch! Irgendwann drosselte ich das Tempo der Hunde ,denn ich
ahnte wir sind Wolfgang auf dem Leim gegangen.
Ich hielt nach 2 Stunden an und gab den Hunden was ich mit hatte.
Trockenfutter! Natürlich hatte ich für einen 30km Funrun keine Snacks eingepackt
hab ich nie gebraucht,hätte ich auch heute nicht gebraucht. Aber die Strecke
war schon jetzt deutlich länger.Meine Problemhunde freuten sich auf Snacks.
Und als ich mit dem Trockenfutter kam hättet ihr ihre Auge sehen sollen,sie
schienen zusagen, nichts anderes bitte Frauchen gib mir was Vernünftiges.
Meine Lieben Jungs ,hätte ich auch zugern.
Auf einer langen kurvigen Bergabpassage passierte es dann,Iceman sah sich
kurz zu mir um , ich hatte schon den Fuss auf der Bremse, dann fiel er um.
Er war wach, aber fix und fertig. Ich nahm ihn hoch und brachte ihn zum Schlitten.
Er gab mir noch einen dicken Schmatz bevor ich den Reissverschluss am Trans--
portsack schloss.Ihn so fertig zu sehen ,machte mich total fertig.
Ich versprach ihn nach Hause zubringen und dann bekäme er was ganz leckeres.
Etwas langsamer als vorher zog das Team weiter, Fatso hatte die Pause nicht
gut getan,dies Phänomen kannten wir von ihm schon aus Schweden.
Also fuhren wir weiter ,ihn behielt ich ganz besonders im Auge.
Aber er lief sich nicht mehr ein ,sein Gang blieb schwerfällig und so entschloss
ich mich auch ihn aus dem Team zunehmen.
Ich hängte ihn aus und er kam gleich mit zum Schlitten.Noch nie hatte er im Schlit-
ten gesessen,aber er schien noch nie was anderes gemacht zuhaben.
Auch er gab mir einen Kuss, dann liess er sich im Sack nieder.
Schon als ich merkte, hier stimmt was nicht war ich Sauer, aber nachdem Anblick
meiner total erschöpften Hunde ,kochte ich vor Wut!
Ich zog mir meine Startnummer aus und band sie an den Schlitten.
Irgendwann kommt man wieder an die Stelle an denen die beiden Schilder
gestanden hatten.Dort sass Wolfgang Wolf auf seinem Snowmobil ,als ich ihn
erkannte nahm ich mir schon mal meinen Schneeanker in die Hand.
Aber er ahnte wohl das etwas passiert wenn er mich jetzt anquatschen würde
denn er grinste nur verkrampft und ich fuhr mit dem Schneeanker in der Hand ,
ohne Startnummer am Körper ,mit zwei leeren Stellen an der Zugleine und einen
ziemlich vollen Schlittensack an ihm vorbei.
Ich kochte noch immer aber ich hatte den Hunden versprochen es ginge Nach
Hause! Und eigentlich halte ich was ich verspreche.
Nun war es nicht mehr weit,vielleicht 5km wenn überhaupt.
Kurz dachte ich darüber nach einfach am Ziel vorbei zum Stakeout zufahren,
aber wieso an irgendjemanden musste ich meine Wut ja los werden.
Also fuhr ich ins Ziel, einige Zuschauer standen herum und die Sprecherin
begrüsste mich und wollte wissen wie es gewesen ist.
Ich hab ihr die Startnummer entgegengeworfen und hab so richtig losgetobt.
Das sie das Mikrofon ausgestellt hat, hat nichts genützt ich war laut genug.
Ich liess meinem Frust freien Lauf und fuhr dann mit meinen Hunden zum Auto zu-
rück.Dort bekamen alle die leckersten Sachen die ich finden konnte, Fleisch,
Fisch und Fett und alles nochmal von vorn. Sie waren so gierig ich musste nur
auf meine Finger aufpassen.
Nachdem ich die Hunde mit den Leckereien versorgt hatte ,hab ich eine Be-
schwerde beim Mushersprecher abgegeben, der schien das nicht zu verstehen
mir war es egal.
Uwe erzählte dass es im Zielbereich schon einen Tumult mit den Doghandler
und dem Wolfgang Wolf gegeben hätte.
Keiner ,auch die restliche Rennleitung ging von 30km aus,wusste wo die Teams
blieben. Zu recht machten sich die Doghandler ,also vorwiegend Eheleute Sorgen.
Wo blieben die Gespanne?! Dann kam Wolfgang und erklärte stolz er hat es
geschafft die 50km aufzumachen. Um 13 Uhr hat er allein entschieden und die
Strecke geöffnet.
Den Tumult den er dabei auslöste ,versuchte er mit seinem Kommandoton
zu unterdrücken.
Jedenfalls hatten die Doghandler mehr Arsch in der Hose,als die Musher die ja be-
troffen waren.Von denen hörte ich nichts!
Ich verschenkte meine Essensmarken an bedürftige Musher,leider gab es mehr
Bedürftige als ich Essenkarten hatte.
Ich kochte für mich und Uwe in unserem schönen ruhigen Auto.
Es gab ganz viel Nudeln alla Tonno! Wir haben dieses leckere Mahl genossen!


9.Tag
Nach einer dem Umständen entsprechend guten Nacht standen wir

früh auf.Wir wollten ja nach Hause und man hatte versprochen jemanden zu
organisieren,der den Platz von den Schneemassen befreit.Es schneite ständig
und Uwe versuchte sich aus Verzweiflung als Schneeschieber,aber es war
Aussichtslos!
Später zogen wir gen Startbereich um die abfahrenden Teams zusehen
viele Teams wollten erst garnicht zum Startplatz sondern versuchten auf die
fremden Stakeoutplätze zu kommen. Wie kann das denn sein?
Vielleicht versucht ihr mal eure Hunde zulesen!
Als wir oben ankommen ,kommt Evy Strube fröhlich auf mich zu und fragt wieso
ich nicht gestartet bin? Man hätte mich vermisst.
Ich erkläre mich ihr und sie scheint wirklich von nichts zu wissen, sie wirkt ehrlich
betroffen.
Auch kommt später Günther Reinhard zu Uwe,er entschuldigt, die Vorgehens
weise, aber er versteht nicht wozu ein Pool da ist.
Wie sagte er doch so schön: "Ich dachte alle in einem Team sind alle gleich-"
vorbereitet -gleich gut -gleich halt!
Er gibt ja wenigsten zu, da er früher nur als Skandinavier mit einem Hund an
Rennen teilgenommen hat ,dass ihm die Erfahrung fehlt.
Irgendwann Mittags treffe ich dann noch auf Wolfgang das Gespräch verläuft
sehr gemäßigt, ich provoziere aber er bleibt ruhig. So kenn ich ihn garnicht.
Ich erkläre ihm die TT ist für mich gestorben solange er Rennleiter ist,nichts.
Er schluckt es , ich erkläre ihm die Rennregeln, er erwidert nur, die interessieren
ihn nicht. Das bringt Jens Laudel dazu den Platz zuräumen.
Ich erkläre na fein, alle machen was sie wollen, die Regeln gelten für niemanden
Anarchie in der Schlittenhundeszene!
Ich spreche ihm Hundeverstand ab , das ärgert ihn doch ein bischen, aber er
hält sich weiter zurück.
Echt Schade! Ich hätte mich doch so gern gestritten.
Ich liess ihn stehen und ging lieber zurück zu meinen Hunden, die haben meine
Aufmerksamkeit bei Weitem mehr verdienen.
Irgendwann wurde der Platz von dem grössten Teil des Schnees befreit und
wir konnten endlich Heim!
Für mich ist das Thema Trans Thüringia gegessen.Apropos ESSEN, ich habe 8kg
abgenommen und Uwe 10kg. Uwe musste in ärztlicher Behandlung da ihn noch
heute die Durchfälle quälen.
Den Hunden geht es wieder richtig gut, auch Iceman hat etwas zugelegt
dick ist er zwar immer noch nicht, wird er auch wohl nie werden .
Fletchs Schulter ist besser aber noch nicht gut, wird wohl noch eine Weile dauern.
Wir geniessen alle die Ruhe und sind schon gespannt ob Kati aufgenommen hat.
Für die nächste Saison planen wir schon wieder, ab nach Schweden, Urlaub vom
Feinsten, dann vielleicht wieder das Femundloipet oder diesmal das Polardistanz.


Jedenfalls nie wieder die Trans Thüringia!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   
   
   
   

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